Art aber fair mit Marie Kaiser © radioeins/Jochen Saupe
radioeins/Jochen Saupe

Sie berichtet über Kunst in großen Museen und kleinen Galerien: Marie Kaiser ist unsere Expertin in Sachen Kunst. Immer mittwochs, immer im Schönen Morgen stellt sie Ihnen die neusten Ausstellungen vor, die einen Besuch wert sind.

Ausstellungsansicht „Isa Genzken. 75/75“, Neue Nationalgalerie, 2023 abgebildet: NOFRETETE – DAS ORIGINAL, 2012 (Private collection Rhineland) Foto: Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin / Jens Ziehe Courtesy Galerie Buchholz © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Isa Genzken. 75/75" in der Neuen Nationalgalerie

Die Neue Nationalgalerie ehrt Isa Genzken anlässlich ihres 75. Geburtstags mit der Ausstellung "Isa Genzken. 75/75" und zeigt 75 Skulpturen aus allen Schaffensphasen der deutschen Künstlerin von den 1970er-Jahren bis heute. Zu sehen sind unter anderem Hauptwerke wie das 10 Meter lange "Blau-grau-gelbes Hyperbolo 'MBB'" (1981), "Atelier" (1990), "Venedig" (1993), "Nofretete – Das Original" (2012) oder "Schauspieler" (2013).

Ausstellungsansicht "Eva Fàbregas. Devouring Lovers", Hamburger Bahnhof - Nationalgalerie der Gegenwart © Jacopo La Forgia
Jacopo La Forgia

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Devouring Lovers" von Eva Fàbregas im Hamburger Bahnhof

Eva Fàbregas bespielt die historische Halle des Hamburger Bahnhof mit einer monumentalen, ortsspezifischen Installation. Die bislang größte Einzelausstellung der Künstlerin erweitert die Grenzen des Skulpturalen und lädt die Besucher zu einem sinnlichen Raumerlebnis ein. radioeins-Reporterin Marie Kaiser stellt die Ausstellung vor.

Eine neue Ausstellung in der Alten Nationalgalerie in Berlin nimmt die Kunstmetropolen München, Wien und Berlin um 1900 in den Blick © imago images/epd
imago images/epd

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Secessionen. Klimt, Stuck, Liebermann" in der Alten Nationalgalerie

Für alle, die kein "Latinum" haben, hier eine kleine Latein-Lektion. Das Wort "Secession" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet "Abspaltung, Absonderung". Dass sich eine Kunstbewegung "Secession" genannt hat, ist natürlich kein Zufall. Es ging darum, sich vom etablierten Kunstbetrieb abzuspalten und fortschrittliche Kunst zu zeigen. Und das passierte Ende des 19. Jahrhunderts in gleich drei Städten: Wien, München und Berlin In der Alten Nationalgalerie feiert jetzt eine Ausstellung alle drei Secessionen. Mehr dazu von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Unendliche Ausstellung" im Hamburger Bahnhof

Die Unendliche Ausstellung vereint 19 Installationen, Interventionen und Skulpturen aus der Sammlung des Hamburger Bahnhofs, die fest installiert und dauerhaft präsent sind. Ein Rundgang führt durch alle Gebäudeteile des Museums, in den Garten und auf die angrenzenden Flächen. Erstmals werden auf diesem Wege Sammlung, Gebäude, Geschichte und Nachbarschaft des Museums miteinander verbunden.“ Das erstaunliche: Unter dem neuen Direktorenteam ist es gelungen, nach 18 Kunstwerken für den Hamburger Bahnhof, die von Männern gemacht wurden, das erste von einer Frau anzukaufen. Mehr zur Ausstellung von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Dardan Zhegrovas große Papagei-Figur wippt hinter den Terrassen über den Köpfen der Freibadbesucher*innen © TROPEZ
TROPEZ

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Believe" im TROPEZ im Sommerbad Humboldthain

Das Sommerprogramm mit dem Titel "Believe" im TROPEZ im Sommerbad Humboldthain fragt, woran wir heute glauben. Die Skulpturen und Installationen beschäftigen sich mit dem Verhältnis von (Aber-)Glauben zu unserem Alltag. Warum suchen wir Rat bei höheren Mächten? Was fasziniert uns an Mystik? Wie helfen uns große Narrative heute? 

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Motherland" - im Museum Ephraim-Palais

In Berlin begegnen wir ihnen jeden Tag: Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten und nun hier leben. Menschen, die ihre Heimat verloren haben und nicht wissen, wie lange sie bleiben werden und ob sie je in die Ukraine zurückkehren können. Im Berliner Stadtmuseum hinterfragen nun in der neuen Ausstellung "Motherland" zehn ukrainische Künstlerinnen und Künstler den Begriff "Heimat“. Mehr dazu von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "When Platitudes Become Form" in der Berlinischen Galerie

Vier Monate war die Berlinische Galerie geschlossen - das Haus musste einmal komplett leergeräumt werden, weil die gesamte Beleuchtung von Halogen auf LED umgestellt wurde. Die Wiedereröffnung wird dementsprechend gefeiert mit gleich drei Ausstellungen. Eine davon ist "When Platitudes Become Form" von Julius von Bismarck, in der sich der Künstler an unserem Verhältnis zur Natur und seiner eigenen Familiengeschichte abarbeitet. Um welche Plattitüden es in der Schau geht, das weiß radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Worlds Away" in der Galerie Alexander Levy

Heute geht es bei Art aber fair auf Tauchstation, ganz weit runter in die Tiefsee. Und dafür müssen Sie kein U-Boot besteigen, sondern einfach in eine Kunstausstellung in Berlin-Moabit gehen: In der Galerie Alexander Levy zeigt die deutsch-koreanische Künstlerin Anne Duk Hee Jordan im Moment die immersive Ausstellung "Worlds Away", die uns mit in die Tiefsee nimmt. Mehr zu dieser immersiven Ausstellung von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Tilla Durieux, Gemälde von 1914 von Auguste Renoir © IMAGO / Everett Collection
IMAGO / Everett Collection

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Tilla Durieux" im Georg Kolbe Museum

Ob Renoir, Ernst Barlach oder Oskar Kokoschka - allen hat sie Modell gesessen. Wohl kaum eine Schauspielerin ihrer Zeit wurde so oft porträtiert wie Tilla Durieux. Das Gesicht der in Wien geborenen Schauspielerin, die in Berlin ihre großen Erfolge feierte, war in den 1920er Jahren überall präsent. Die Ausstellung "Tilla Durieux. Eine Jahrhundertzeugin und ihre Rollen" im Georg Kolbe Museum will der Faszination, die von dieser Schauspielerin ausging, jetzt auf den Grund gehen. Mehr dazu von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Feuerkugel am Himmel, Nachdencklich-dreyfaches Wunder-Zeichen/ I. Eines groß-erschröcklich-feurigen Cometen; II. Eines entsetzlichen Feuer-Kugel Lufft-Zeichens; III. einer sehr ungestalten Fontange-Mißgeburt […], 1697, Kupferstich, Detail
Goethe Universität Frankfurt am Main, Sammlung Gustav Freytag, Signatur: Einblattdr. G.Fr. 13

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Berliner Kunstbibliothek: UFO 1665. Die Luftschlacht von Stralsund

Im Jahr 1665 berichten Flugblätter und Zeitungen von einem bizarren Ereignis: am 8. April beobachten nach eigenen Angaben sechs Fischer eine Luftschlacht über der Ostsee bei Stralsund. Gegen Abend sehen sie über der Mitte der Stadt eine dunkelgraue Scheibe. Anhand zeitgenössischer Bild- und Textquellen rekonstruiert die Ausstellung die Medienkarriere dieser sensationellen Meldung.

"Heart Core" Frieda Toranzo Jaeger in der Galerie Barbara Weiss
Marie Kaiser

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Heart Core" Frieda Toranzo Jaeger in der Galerie Barbara Weiss

Am Wochendende war Gallery Weekend - Berlin war voller internationaler Gäste und es haben so viele Ausstellungen auf einmal eröffnet, dass einem leicht schwindlig werden kann. Jetzt ist die Kunst-Karawane weitergezogen, die Ausstellungen sind aber fast alle noch zu sehen. Zum Beispiel die Ausstellung „Heart Core“ der jungen mexikanischen Künstlerin Frieda Toranzo Jaeger in der Galerie Barbara Weiss.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "I SEE YOU" im Nåpoleon Komplex in Friedrichshain

In der ehemaligen Abhörstation auf dem Teufelsberg hat vor genau einem Jahr alles angefangen mit der Ausstellungsreihe "I SEE YOU" - fernab des Berliner Kunstbetriebs. Das hat so gut funktioniert, dass nun eine neue Ausgabe der multimedialen Kunstausstellung zu sehen ist. Und abermals sind bekannte Künstler wie Jonas Burgert und Martin Eder dabei, aber auch Schauspieler Lars Eidinger zeigt seine Kunst - und das an einem neuen Ort: dem Nåpoleon Komplex in Berlin-Friedrichshain. Mehr dazu von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Adrian Ghenie in der Galeria Plan B

Der rumänische Maler Adrian Ghenie ist seit Anfang April in der Galeria Plan B am Strausberger Platz zu sehen. Ghenie malt entrückte Bilder, in denen er die Pandemiezeit verarbeitet. Die Figuren auf den Bildern des Zyklus sind zur Stille verdammt. Andere Werke scheinen neueren Datums zu sein: Sie zeigen die Hände von Klimaaktivist*innen, die sich an wertvollen Gemälden festkleben. Mittlerweile verkauft sich Ghenies Malerei für immer neue Rekordsummen. Marie Kaiser hat sich die Ausstellung für uns angesehen.

"Liam Gillick. Filtered Time", Ausstellungsansicht, Pergamonmuseum @Jacopo La Forgia
Jacopo La Forgia

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Liam Gillick. Filtered Time" im Pergamonmuseum

Das Pergamonmuseum ist eines der beliebtesten Berliner Museen. Wer lange nicht mehr dort war, unbedingt bald mal wieder dort hin möchte, sollte das schnellstmöglich tun: Weil es dringend saniert werden muss, schließt das Museum ab Oktober komplett für dreieinhalb Jahre - also bis 2027. Also lohnt es sich auf jeden Fall, nochmal vorbeizugehen. Auch wegen der derzeitigen Ausstellung: Der britische Künstler Liam Gillick lässt uns das Pergamonmuseum mit seiner Ausstellung "Filtered Time" nämlich mit ganz neuen Augen sehen. Mehr dazu von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Ausstellungsansicht „Tehching Hsieh. One Year Performance 1 © der Künstler / Foto: Florian Lampersberger | Near Future980-1981 (Time Clock Piece)“
der Künstler / Foto: Florian Lampersberger | Near Future

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Tehching Hsieh in der Neuen Nationalgalerie

Am Wochenende war viel los in der Neuen Nationalgalerie wegen der "100 Werke für Berlin", die Gerhard Richter der Hauptstadt als Dauerleihgabe überlässt und die zum ersten Mal zu sehen waren. Gleichzeitig hat dort aber auch eine andere Ausstellung eröffnet, die Sie nicht verpassen sollten, auch wenn Sie den Namen des Künstlers vermutlich noch nie gehört haben: Tehching Hsieh ist ein aus Taiwan stammende US-Künstler, der in seinen Performances an körperliche Grenzen geht und jetzt zum ersten Mal mit einer Ausstellung in Deutschland geehrt wird.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Yael Bartana: "Rehearsal for Redemption"

Die Galerie "Wannsee Contemporary" ist die einzigen Galerie für zeitgenössische Kunst in Wannsee. Seit 2021 zeigt die kleine Galerie Kunst von Weltrang. Im Moment läuft dort die Ausstellung "Rehearsal for Redemption" der international erfolgreiche Künstlerin Yael Bartana, die zuletzt mit einer großen Ausstellung im Jüdischen Museum gewürdigt wurde. Mehr dazu von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Zineb Sedira "Dreams Have No Titles" im Hamburger Bahnhof

Wer sich für Kunst interessiert, will die Biennale in Venedig auf keinen Fall verpassen - eine der wichtigsten internationalen Ausstellungen für zeitgenössische Kunst. Wer es aber im vergangenen Jahr nicht nach Venedig geschafft hat, kann sich nun zumindest einen der Pavillons in Berlin anschauen - den französischen. Den hat die französisch-algerische Künstlerin Zineb Sedira gestaltet mit ihrer Installation "Dreams Have No Titles", zu sehen im Hamburger Bahnhof. Mehr dazu von radioeins-Kunstexpertin Marie Kaiser.

Art aber fair © IMAGO / Müller-Stauffenberg
IMAGO / Müller-Stauffenberg

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Haut - Hülle, Organ" in der Zitadelle Spandau

Welches Organ ist das größte des Menschen? Die Leber? Das Gehirn? Die Lunge? Alles falsch: es ist die Haut! Durchschnittlich trägt jeder Erwachsene zwei Quadratmeter Haut mit sich herum - das sind bis zu 110 Mrd. Hautzellen, die sich jeden Monat komplett erneuern. Ein beeindruckendes Organ also, dem wir alle im Alltag ein bisschen mehr Aufmerksamkeit schenken könnten. Im Zentrum für aktuelle Kunst in der Zitadelle Spandau widmet sich jetzt eine ganze und eben wirklich nicht Biologie- sondern Kunst- Ausstellung dem größten der Menschlichen Organe: „Haut - Hülle Organ“.

Ulysses Jenkins, Without Your Interpretation rehearsal documentation, 1984, Fotografie; Farbdruck, 8.9 × 12.7 cm. Courtesy of the artist.
Ulysses Jenkins

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - "Ulysses Jenkins: Without Your Interpretation" in der Julia Stoschek Foundation

Manche Künstler müssen sehr lange auf Anerkennung warten - manchmal bis sie Mitte 70 sind. So ein Fall ist der afro-amerikanische Künstler Ulysses Jenkins - ein Pionier der Video- und Performancekunst, den lange nur Eingeweihte kannten. Nach einer großen Ulysses-Jenkins-Retrospektive in seiner Heimatstadt Los Angeles wird der 77-Jährige jetzt mit seiner ersten Ausstellung in Europa geehrt: "Without Your Interpretation" in der Julia Stoschek Foundation in Berlin Mitte.

Martin Kippenberger (1984) © IMAGO / Dieter Bauer
IMAGO / Dieter Bauer

Art aber fair - die Kunstkritik auf radioeins - Martin Kippenberger - Ausstellungen zum 70.

Provokationen war sein Metier: Für seine Kunst kreuzigte Martin Kippenberger einen Frosch, brachte Laternen zum Torkeln und sagte Sätze wie "Herrenwitze sind so wichtig wie der liebe Gott“. Der Maler, Bildhauer und Selbstdarsteller lebte intensiv, wurde nur 44 Jahre alt und wurde erst nach seinem Tod 1997 zur Künstlerlegende. Jetzt im Februar hätte Martin Kippenberger seinen 70. Geburtstag gefeiert. Deshalb zeigen gleich zwei Berliner Galerien Kippenberger-Ausstellungen: die Galerie Max Hetzler und die Galerie Captain Petzel.